Maleficent: Mächte der Finsternis (2019)

Fantasy, Familie | 119 Minuten
Rating:
7/10
7

Infos

  • Erscheinungsdatum: 17 Okt, 2019
  • FSK 12

FAMILIENKINO.DE-KRITIK

Nach dem Erfolg des ti­tel­ge­benden Charakters “Maleficent: Die dunkle Fee”, wagt sich Disney an einer Fortsetzung ihre Geschichte.

Maleficents Stieftochter Prinzessin Aurora ist nun eine erwachsene Frau und wird von Prinz Philipp aus dem Königreich Ulstead, um die Hand angehalten und damit die Möglichkeit eröffnet 2 Königreiche zu vereinen.
Voller Euphorie gibt Aurora ohne zu zögern ihr Ja-Wort.
Um allerdings den Segen von Auroras Stiefmutter Maleficent zu erhalten, wird ein Treffen zu einem Abendessen zwischen beiden Familien arrangiert, was aufgrund der in die Welt gestreuten Geschichten über Maleficent einiges an Konfliktpotenzial mit sich bringt und nicht nur eine mögliche Heirat zwischen Aurora und Phillipp, sondern auch die Zukunft zweier Königreiche gefährdet.

 

Der omnipräsente Konflikt

Während sich der erste Film noch auf die Entstehungsgeschichte von Maleficent fokussierte, wird die Handlung der Fortsetzung frühzeitig in drei Erzählstränge aufgeteilt.
Ähnlich wie im ersten Teil widmet sich dieser Film einer bestimmten übergeordneten Thematik,
die hier aus unterschiedlichen Betrachtungsweisen mit unterschiedlichen Motiven beleuchtet werden. Man kann daher auch sagen, dass die drei Erzählstränge jeweils eine Perspektive bzw. Partei repräsentieren.
Konkret handelt es sich dabei um die Thematik der Unterdrückung von Minderheiten innerhalb dieser Märchenwelt sowie die eingeschränkte Akzeptanz und Toleranz gegenüber magischer Kreaturen, die für Ungewissheit und Ängste bei den Menschen sorgen.

Damit wird im Vergleich zum ersten Film eine universellere und größere Thematik herangezogen.
Die Fortsetzung kann zwar Motive sowie die Ängste der Parteien nachvollziehbar beleuchten, arbeitet jedoch diese nur oberflächlich heraus und macht es sich als Märchenfilm einfach,
den doch omnipräsenten Konflikt zwischen den Menschen und zauberhaften Kreaturen zu lösen.
Der Film ist dadurch in seiner gesamten Lauflänge betrachtet vorhersehbar ist und damit nur in wenigen Momenten überraschend.

Das liegt vor allem daran, dass gerade der erste Film dieser Reihe sich die kreative Freiheiten genommen hat eine neue Origin Geschichte zu erzählen, die vor allem die Leiden, die Ängste und schlussendlich das Misstrauen Maleficents gegenüber den Menschen sehr nachvollziehbar ergründet.
Sicherlich muss man nicht zwangsläufig die Erwartungshaltung identisch auf eine Fortsetzung übertragen.
Nichtsdestotrotz sollte die Fortsetzung eine Geschichte sein, die sich erzählenswert anfühlt. Dies gelingt der Fortsetzung nur bedingt, da wie bereits erwähnt das aufgegriffene Thema der Unterdrückung von Minderheiten und die einhergehende Konfrontation zwischen Menschen und zauberhaften Kreaturen zu groß ist um diese in drei Handlungssträngen mit einer gewissen Tiefe zu erzählen.

 

Zauberhafte Besetzung mit Eleganz

Schauspielerisch kann der Film mit der gesamten Besetzung glänzen.
Erneut bekommen wir als Zuschauer eine von Angelina Jolie perfekt gespielt Maleficent, die an der einen oder anderen Stelle einen leicht schurkenhaften Humor aufblitzen lässt.


Mit Michelle Pfeiffer als Königin Ingris, wird eine Charakterin etabliert, die sich an den Regeln einer Märchengeschichte hält und damit auf einer eher klassischen aber überzeugenden Art und Weise eine Königin mit Agenda verkörpert.
Elle Fanning spielt ihre Rolle als Prinzessin Aurora wie gewohnt liebevoll und ihr wird diesmal ein wesentlich investigativeren Beitrag aus Sicht des Drehbuchs zugeteilt.

Der Auftritt von Chiwetel Ejiofor als Canall hingegen ist trotz der guten schauspielerischen Leistung auf die gesamte Spielfilmlänge und Handlung betrachtet eher wenig relevant.
Er ist zwar klar einer Partei zugeordnet, ist im Grunde eine Art moralischer Kompass und zeigt auf, welche Probleme, Gefahren seiner Lebensart zu der auch Maleficent gehört drohen.
Für die Entscheidungsfindung Maleficents für ihre bevorstehenden Konfrontation hat der Einfluss Canalls leider nur eine wenig spührbare Auswirkung auf die Handlung.

 

Eine Märchenwelt die beeindruckt

Das Bühnenbild hat wie gewohnt für einen Film aus dem Micky-Maus-Konzern einen hohen Produktionswert. Der Zuschauer bekommt sofort bei der ersten Minute eine schöne, glaubhafte Märchenwelt auf die große Leinwand gezaubert.
Besonders weiß man wie man hier mit den Kostümen aller Kreaturen und magischen Wesen auf ganzer Linie zu überzeugen.
Zu keinem Zeitpunkt fühlt sich eine Kreatur nicht Teil der zauberhaften Märchenwelt an.

 

Fazit

Maleficent schafft es nicht ganz den doch anspruchsvollen Spagat die Zuschauerschaft komplett abzuholen und eine universellere Thematik zu beleuchten.
Der Zuschauer des erfahrenen Semesters wird sich wenig überrascht fühlen, wie es im noch seinem Vorgänger eindrucksvoll gelang. Jedoch ist der Film meines Erachtens als Märchenfilm für eine jüngere Zuschauerschaft weit davon entfernt als nicht sehenswert zu bewerten. Eher ist es das Gegenteil. Trotz der Kritikpunkte die hier erwähnt wurden, hat “Maleficent: Mächte der Finsternis” nach wie vor auch schöne Momente, tolle Bilder sowie eine authentische zauberhafte Märchenwelt. Grundsätzlich hat “Maleficent: Mächte der Finsternis” eine wichtige und für die heutige Zeit eine lobenswerte Botschaft, die für das jüngere Publikum einen positiven Einfluss haben dürfte.

Daher bekommt der Film eine Empfehlung für das jüngere Publikum.
Fans des Vorgängers erhalten einen Film mit hohem Produktionswert, jedoch bietet die Fortsetzung inhaltlich nicht den erwarteten Mehrwert, den der Vorgänger noch hatte.

 

“Maleficent: Mächte der Finsternis” erscheint am 17.10.2019 in die Kinos und ist ab 12 Jahren freigeben.

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