Das für Stop Motion Filme bekannte Animationsstudio Laika konnte bisher mit jeden seiner bisherigen Filme überzeigen: „Coraline“, „ParaNorman“, „Die Boxtrolls“ und zuletzt „Kubo – Der tapfere Samurai“ kamen beim Publikum und der Presse sehr gut an. Und auch mit “Mister Link” möchte man an diese Erfolge anknüpfen. Ob ihnen das gelingt?
In dem Film geht es um den Mythen- und Monster-Forscher Sir Lionel Frost, welcher die Existenz des Ur-Menschen beweisen möchte. Und durch einen Brief trifft Frost auch das gesuchte Wesen, welches er den Namen Mr. Link gibt. Zusammen begeben sie sich auf ein Abenteuer um an den geheimnisvollen Ort namens Shangri-La zu gelangen. Dort soll es weitere Wesen wie ihn geben. Unterwegs begleitet sie noch die Abenteuerin Adelina Fortnight. Natürlich dürfen auch die bösen Widersacher nicht fehlen, die versuchen diese Reise zu beenden. Koste es was es wolle.
Und genau jene Reise inszeniert Laika auf eine eindrucksvolle Art und Weise. Noch nie sah Stop Motion so gut und stimmig aus. Technisch und optisch überzeugt der Film. Insgesamt 65 verschiedene Schauplätze und 110 Sets wurden für den Film aufgebaut. Alleine wenn man beim Abspann einen Einblick in den Prozess bekommt, wie eine Szene entsteht, wird einem klar, dass diese Produktion mehrere Jahre gedauert haben muss. Aber auch in all den Szenen sieht man immer wieder deutlich, was für Arbeit dahinter gesteckt hat.
Auf der Reise begegnen die drei Abenteurer vielen Menschen und Tieren.
Meine Kinder fanden den Film übrigens super. Auch wenn ich glaube, dass nicht alle Szenen für das junge Publikum geeignet ist. So ist der Film stellenweise sehr brutal. So wird gleich am Anfang der Gehilfe von Frost von dem Monster aus Loch Ness gefressen. Und man sitzt da nur im Kinostuhl und denkt sich: “Okay.”. Auch die Gegenspieler vom Trio zeigen, dass sie gewillt sind die Drei um jeden Preis zu stoppen. Von Schlägereien bis hin zu der Nutzung von Waffen ist ihnen jedes Mittel recht. Das alles wird jedoch relativiert mit den ruhigen Momenten, in denen der Film dann auch wieder zucker ist und es um mehr geht als die Reise an sich.
Denn der Film verzichtet auf Slapstick wie wir ihn zum Beispiel aus den Lego-Filmen kennen. Hier reiht sich nicht eine lächerliche Szene an die Nächste. Mister Link bedient sich einfachen Mitteln. So ist zum Beispiel die allererste Begegnung zwischen Sir Lionel Frost und dem Yeti-ähnlichen Affenwesen gleich eine der besten Stop Motion Szenen überhaupt. Generell der ganze Anfang und die Interaktion zwischen Mr Link und Frost überzeugt, weil in ihr mehr steckt als nur eine Unterhaltung. Der Film vermittelt die Botschaft, dass wir uns nicht vom äusseren täuschen lassen sollten.
Sir Lionel Frost inspiziert Mister Link.
Wo ich am Anfang skeptisch war, konnten auch die Sprecher der deutschen Version überzeugen. So sind Bastian Pastewka als Mister Link und Christoph Maria Herbst als Sir Lionel Frost ja schon in der Synchronwelt angekommen und machen ihre Arbeit sehr gut.
Überrascht hat mich hier aber Collien Ulmen-Fernandes. Sie hat ihre erste richtige Sprechrolle wirklich mit Bravur gemeistert. Man hat zu keinem Zeitpunkt heraus gehört, dass die ehemalige Moderatorin von Jugensendungen hinter dem Mikro stand und der Abenteuerin Adelina Fortnight ihre Stimme geschenkt hat. Und wie erwähnt hat sie das echt super gemacht. Ich hoffe es bleibt nicht ihre letzte Sprechrolle.
Sir Lionel Frost, Mister Link und Adelina Fortnight erwartet ein spannendes Abenteuer. Euch übrigens auch.
„Mister Link – Ein fellig verrücktes Abenteuer“ ist ein empfehlenswerter Film für alle Altersgruppen. Der Film ist optisch wie auch inhaltlich in jeglicher Hinsicht gelungen.
Wir können den Film nur empfehlen und wünschen uns einen zweiten Teil. Mister Link und Sir Lionel Frost erleben sicher noch viele Abenteuer.